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alfa romeo – Das Klassiker-Magazin der Oldtimer-App.com https://www.oldtimerapp.com Aktuelles zu Oldtimern und Youngtimern Tue, 08 Jan 2019 13:50:16 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.16 PS: ICH LIEBE DICH – ein Rundgang durch den Düsseldorfer Kunstpalast https://www.oldtimerapp.com/?p=2164 https://www.oldtimerapp.com/?p=2164#respond Thu, 15 Nov 2018 17:38:04 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=2164 Im Düsseldorfer Kunstpalast an der nördlichen Rheinpromenade ist noch bis zum 10. Februar 2019 eine bemerkenswerte Ausstellung zu sehen, die vor wenigen Jahren  wohl noch nicht möglich gewesen wäre. Unter dem Titel „PS: ICH LIEBE DICH“ wird das Sportwagen-Design der späten 40er bis in die 70er Jahre gefeiert. 30 Klassiker von besonderer Qualität werden gezeigt und ziehen einen roten Faden durch die Sportwagen-Linienführung jener Jahre, als man noch Gas geben konnte, ohne gleich verteufelt zu werden.

Battista „Pinin“ Farina: Cisitalia 202, 1947. Mit diesem Coupé begann der moderne Sportwagenbau. Flach, relativ breit und schnörkellos, die Scheinwerfer integriert in die klare Linienführung. Dieses Auto hatte großen Einfluss auf alles, was danach kam.

Erwin Komenda, Porsche 356, ab 1948. Das Porsche-Konstruktionsbüro hatte nach dem Krieg direkt mit Cisitalia zu tun. Allerdings gab es 1939 bereits den Paris-Rom-Wagen, den Porsche Typ 60/64, der viel von dieser Jahrhundertform vorweg nahm.

Ferdinand Alexander „Butzi“ Porsche, Erwin Komenda, Porsche 901, 1963. Das Nachfolgemodell des 356 wurde zu einem Synonym des Sportwagens überhaupt. Als Typ 911 wird er in seiner Grundsilhouette bis heute gebaut.

Battista „Pinin“ Farina, Alfa Romeo Giulietta Spider 1955. Der Erfolg der klaren Linie eroberte den US-amerikanischen Markt im Sturm.

 

 

 

 

 

 

 

Es war ein weiter Weg, bis die öffentliche Kunstszene die Bedeutung des Automobildesigns erkannt und teilweise auch akzeptiert hat. So werden die Fahrzeugbeschreibungen in der Beschilderung mit dem Designer begonnen, was ungewöhnlich ist, aber bestens ins Museum passt. Sehr gelungen ist das, vor allem, weil solche Museumsleute natürlich etwas von Präsentation verstehen. Der reinste Benzin-Tempel ist so entstanden; und hat man eigentlich auch genug von Super Car-Shows ohne Brot und Butter, so zeigt sich hier die Entwicklung der reinen Formenlehre in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts – sehenswert!

Battista „Pinin“ Farina, Lancia Aurelia B24 S America Spider, 1954. Auch hier ist die klare Linie des Meisters zu erkennen.

Ercole Spada, Aston Martin DB 4 GT Zagato, 1960. Gebaut für den Rennsport, setzt dieses Coupé mit Aluminiumkarosse konsequent auf Leichtbau.

Medardo Fantuzzi, Ferrari 166 MM Barchetta, 1969. Hier darf man sich nicht über das Baujahr wundern, denn der Rahmen wurde von 1948 bis 1953 gebaut. Ursprünglich kam die Karosserie von Touring in Anlehnung an den Pininfarina-Entwurf des Cisitalia. 1953 bekam die Barchetta eine Haut von Ferrari, die der Besitzer 1969 wieder entfernen ließ. Die Rekonstruktion der ursprünglichen Form übernahm der legendäre Fantuzzi, bekannt für viele Maserati-Kreationen.

Die Ausstellung beginnt denn auch mit dem Nukleus allen Sportblechs der Nachkriegszeit, dem Cisitalia 202, wie er auch schon vor Jahrzehnten den Weg ins Museum of Modern Art in New York gefunden hat. Hier entdeckt man die Quintessenz der Dreißiger und frühen Vierziger Jahre, das Aufkommen von Stromlinie und Pontonkarosserie, das vom Zweiten Weltkrieg aufgehalten wurde.

Friedrich Geiger, Karl Wilfert, Mercedes W 194 bis W 198 „Flügeltürer“ 1952. Die Türen waren ursprünglich eine Notlösung, weil der Gitterrohrrahmen bis hoch in die Flanke baute.

Albrecht Graf Goertz, BMW 507, 1955. Der nur 254 mal gebaute Roadster steht als Vorserienmodell in Düsseldorf. Ein Fest für Design-Fans.

Battista „Pinin“ Farina, Ferrari 250 GT California Spyder, 1957. Der klare Entwurf im europäischen „Jetset-Stil“ wurde in den Staaten erfolgreich.

Franco Scaglione, Alfa Romeo Giulietta Sprint Speciale Prototyp 1957. Das Coupé des Schöpfers der B.A.T.-Modelle und des Porsche Carrera Abarth kam leicht modifiziert als Alfa Giulietta SS auf den Markt und beeinflusste zB den Jaguar E-Type.

 

 

 

 

 

 

William Lyons, Malcom Sayer, Jaguar E-Type 1961. Das Coupé mit der irrwitzig langen Haube wurde ein Welterfolg.

Marcello Gandini, Lamborghini Miura, 1966. Das Mittelmotor-Coupé leitete einen großen Umbruch im Design ein. Die organische Stromlinienform wurde zugunsten einer geometrischen Gestaltung aufgegeben.

Das alles und noch viel mehr gibt es noch bis zum 10. Februar 2019 im Düsseldorfer Kunstpalast zu sehen. Sehr empfehlenswert!

 

 

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Unsere besondere Weihnachtsgeschichte https://www.oldtimerapp.com/?p=1620 https://www.oldtimerapp.com/?p=1620#comments Mon, 26 Dec 2016 00:10:40 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=1620

Vor genau 70 Jahren, zu Weihnachten 1946, gab es nachts an der italienischen Grenze bei Triest eine wüste Schießerei. Beteiligt war der Alfa Romeo-Grand Prix-Prototyp, mit dem Mussolini einst die deutschen Silberpfeile hatte übertrumpfen wollen: eine irre Geschichte…

Gino Jankovits setzte in dieser Christnacht alles auf eine Karte. Gemeinsam mit seinem Bruder Oscar hatte er vor dem Krieg in Fiume an der Adria eine Werkstatt mit Werft betrieben. Dort hatten die beiden im Auftrag ihres Freundes, des genialen Alfa Romeo – Konstrukteurs Vittorio Jano, zwischen 1934 und 1937 einen revolutionären Mittelmotor-Rennwagen zusammengebaut. www.grandprixhistory.org/jano_bio.htm

Aber der Krieg war aus, Fiume hieß nun Rijeka und sollte ab 1947 zur neu gegründeten Volksrepublik Jugoslawien gehören. Staatsführer Tito wollte anschließend in sozialistischer Manier alle Privatbetriebe verstaatlichen.

Nix wie weg, dachte sich Gino Jankovits und startete den spektakulären Rennwagen auf Basis des Alfa 6C 2300, um über die noch provisorische Grenze nach Triest und somit nach Italien zu fliehen. In der Weihnachtsnacht gelang ihm dieser Überraschungscoup, aber er wurde von den Grenztruppen noch beschossen. Mit Einschusslöchern im Heck und Plattfuss kam Jankovits in Triest an. Er hatte es in den Westen geschafft!

Aber das Geld ging ihm aus und er musste das einmalige Auto verkaufen. 1951 ging der Alfa nach England, wo er 1967 wiederentdeckt wurde. Ende der 90er Jahre kam er zurück nach Italien und wurde dort restauriert.

Und was für ein Auto das ist! Vittorio Jano hatte eigentlich noch einen V12-Motor dafür entwickeln wollen. Ein Mittelmotor-Rennsportwagen mit Einzelradaufhängung unter einer strömungsgünstigen Ponton-Karosserie, dazu ein hydraulisches Zweikreis-Bremssystem. Das war meilenweit der Zeit voraus! Bereits 1934 hatte die Entwicklung begonnen. Das faschistische Italien wollte unbedingt mit den Nazis mithalten. 1935 siegte Tazio Nuvolari noch einmal mit einem Alfa auf dem Nürburgring. Hitler soll dem Sieger vor Wut sogar den Handschlag verweigert haben.

Aber dann kam endgültig die große Dominanz der Silberpfeile von Mercedes-Benz und Auto-Union, weil das Deutsche Reich Unsummen in die Entwicklung steckte. Wer sollte da noch mithalten können?

1937 kam der Grand Prix von Italien, einmalig ausgetragen in Livorno. Auf den ersten sechs Plätzen kamen Mercedes-Benz und Auto-Union ins Ziel. Nuvolari auf Alfa-Romeo folgte erst auf dem siebten Platz. Mussolini, der „Duce“, schäumte so sehr, dass er für die Entlassung von Vittorio Jano als Alfa-Chefkonstrukteur sorgte. Dabei hatte sich dessen Prototyp noch gar nicht bewähren können. Niemand weiß, wie es gekommen wäre, hätte das revolutionäre Mittelmotor-Auto mit V12-Maschine jemals die Rennstrecke gesehen… Zur Zeit ist der, und so heißt er offiziell, „Alfa Romeo Jankovits 6C 2300 Aerodinamica Spider“ im Technik Museum Sinsheim zu sehen.

Mehr: www.aerospider.com

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