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Bugatti – Das Klassiker-Magazin der Oldtimer-App.com https://www.oldtimerapp.com Aktuelles zu Oldtimern und Youngtimern Sat, 15 Apr 2017 15:19:02 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.16 Der Bugatti-Rennwagen und die Sherman-Panzer: Unsere Ostergeschichte https://www.oldtimerapp.com/?p=1802 https://www.oldtimerapp.com/?p=1802#respond Sat, 15 Apr 2017 00:52:31 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=1802 Es ist der Dienstag nach Palmsonntag 1945. An diesem 27. März vor dem letzten Kriegs-Ostern rollen in langen Kolonnen die amerikanischen Sherman-Panzer an die Lahn. Die gefürchtete 6. SS-Gebirgsjäger-Division „Nord“ bereitet bei Diez in der Nähe von Limburg und Wiesbaden den Widerstand vor. Aber die Truppe ist längst geschwächt, aufgerieben in schweren Kämpfen auf den Höhen des Hunsrücks und im Tal der Mosel. Unaufhaltsam zieht sich „The Ruhr Pocket“, der Ruhrkessel von Emmerich im Norden und Remagen im Süden zu. Eine Woche zuvor hatte Hitler seinen ruchlosen „Nero-Befehl“ herausgegeben. Kein Meter Bodens durfte lebendig geräumt werden, alle Infrastruktur sollte vor dem Einmarsch der Alliierten zerstört werden. Der Wahnsinn war komplett. Und so sollte auch die altehrwürdige Residenzstadt Diez an der Lahn nach Plan der SS zum verwüsteten Schlachtfeld werden.

Das war die Stunde des Kirchenmalers Willi Seibel. Er wusste um die Schätze seiner Heimatstadt und ging den Amerikanern als Parlamentär entgegen. Der erfolgreiche Rennfahrer der frühen 30er Jahre war sprachgewandt genug, um die GI´s zu einem riskanten Deal zu bewegen: Er würde mit weißer Fahne wie eine Schießbudenfigur vorangehen, um so den Beschuss auf die vorrückenden Amerikaner zu verhindern. Der wagemutige Plan gelang, bis nach Limburg wanderte Willi Seibel ohne jede Deckung den Panzern voran. Seine Heimatstadt Diez blieb auf diese Weise verschont. Und wohl auch das Fleckchen Erde, wo er in mehreren Kisten die Einzelteile seines Bugatti Type 37A Kompressor-Rennwagens von 1928 vergraben hatte…

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Willi Seibels Bugatti Type 37A befindet sich seit fast 90 Jahren in Familienbesitz. Zumindest bis zur Techno Classica in Essen…

Aber zurück in bessere Zeiten. Die eine Quelle sagt, Seibel wäre Malermeister gewesen. Die andere berichtet von Studien an der Kunstakademie in Düsseldorf. Sicher jedenfalls scheint, dass Willi Seibel an der Restaurierung des Doms von Limburg und des Schlosses der Grafen von Nassau in Diez beteiligt war. Unstrittig hingegen ist seine Vita als Rennfahrer. 1925 fuhr er die ersten Bergrennen auf einem Bugatti Type 22 „Brescia“. 1926 kaufte er einen Bugatti Type 37, den 1500cccm-Vierzylinder, der international sehr erfolgreich unterwegs war. 1928 verunglückte Seibel mit diesem Auto auf dem neuen Nürburgring bei der Antoniusbuche auf der Döttinger Höhe. Der Wagen fing Feuer, und auch Willi Seibel zog sich wohl einige Verbrennungen zu. Nach der Genesung fuhr er zu Bugatti nach Molsheim im Elsass. Dort bekam er wohl einen neuen Type 37A, in den jedoch, vermutlich aus Sorge vor Komplikationen mit dem Zoll, die alte Fahrgestellnummer eingeschlagen wurde.

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Oben stehen auf dem Wimpel Louis Chiron und Rudolf Caracciola…

Sein größter Erfolg war das Eifelrennen auf der Südschleife des Nürburgrings im Sommer 1931. Mit seinem 1500er Leichtbau-Roadster erreichte er einen sensationellen vierten Platz in der Gesamtwertung! Vor ihm lediglich drei Boliden wie von einem anderen Stern: Erster wurde Rudolf Caracciola auf einem Kompressor-Mercedes SSKL mit über sieben Litern Hubraum, Zweiter war Heinrich-Joachim von Morgen auf Bugatti Achtzylinder Type 35B und Dritter Manfred von Brauchitsch, ebenfalls auf Mercedes SSKL. H.-J. von Morgen sollte übrigens bereits 1932 auf der Nürburgring-Nordschleife in der Hatzenbach mit seinem Bugatti tödlich verunglücken.

Willi Seibel, geboren 1896, lebte hochgeachtet bis 1977 in Diez. Er war Mitbegründer des Bugatti-Clubs in Deutschland und hielt seinen Type 37A immer fahrbereit. Nun tauchte das Auto mit seiner ganzen Geschichte nach fast 90 Jahren in Familienbesitz auf der Techno Classica in Essen auf. Dieser Solitär steht erstmals zum Verkauf. Mit allen Dokumenten, Pokalen und Fotoalben dürfte er einer der spektakulären Deals der Saison 2017 werden. Nur: muss man so etwas wirklich verkaufen? Was für eine einmalige Geschichte.

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Die originalen Pokale zum Auto aus den 30ern.

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Auf der Techno Classica in Essen vor der Vitirine mit dem originalen Zubehör

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11. Classic Days rund um Schloss Dyck im Rheinland https://www.oldtimerapp.com/?p=1407 https://www.oldtimerapp.com/?p=1407#respond Mon, 08 Aug 2016 12:04:38 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=1407

Alfa 6C 2500 SS Super Sport Corsa Spider 1939

Alfa Romeo 6C 2500 Super Sport Corsa Spider von 1939 im Vorhof zum Schloss.

Am ersten Wochenende im August gingen die Classic Days auf Schloss Dyck im Rheinland bei Neuss in die mittlerweile 11. Runde. Das Festival, der wohl rasanteste Schlosspark in Deutschland, wurde von großen Besucherströmen aufgesucht, die laut Veranstalter an die 7000 Oldtimer zu sehen bekamen! Dahinter verbirgt sich nicht nur die offizielle Party am Schloss mit angemeldeten Fahrzeugen samt vergebener Startnummer, sondern auch ein schier unübersichtliches Heer an Sammlerstücken in den angrenzenden Schilf-Feldern, die zum Außenbereich des Schlossparks gehören: Hier treffen sich inzwischen traditionell die Markenclubs, und alljährlich werden es mehr.

Ursprünglich wurden die Classic Days aus der Taufe gehoben, um das imposante Baudenkmal mit Wurzeln bis zurück ins 12. Jahrhundert zu erhalten. Zudem erinnert das Fest an einen adligen Rheinländer, der einst Motorsport-Geschichte geschrieben hat: Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928-1961) starb auf Ferrari in Monza, die erste Weltmeisterschaft in der Formel 1 für einen Deutschen nach dem Kriege zum Greifen nahe.

Talbot Lago T26 Record Drop Head 1947

Talbot Lago T26 bei den Juwelen im Park

Was die Classic Days ausmacht ist auch die besondere Mischung: Chromjuwelen im Park, Rennwagen auf der Strecke, historisches Camping und Lovely Heroes der Wirtschaftswunderzeit im Obstgarten, außerdem US-Cars auf der eigenen Meile. Dazu Charme und Style in stilechter Montur, wie man es sonst aus England kennt. Sir Stirling Moss sagte dazu im letzten Jahr, dass Dyck so schön sei, wie es Goodwood einmal war…

Kiosk bei den Lovely Heroes

Stilechte Kundschaft an „Oma Janssens Büdchen“

Wie in jedem Jahr waren auch wieder Autos und Motorräder nicht nur zu sehen, sondern auch live in Fahrt zu erleben, die man sonst höchstens hinter der Absperrung im Museum kennt. Hubraumgiganten der frühen Jahre, feinste mechanische Rennsportdelikatessen und elegante Showcars aus längst vergangenen Zeiten. Dazu spielte wieder einmal das Wetter mit. Nach einem verbrüdernden Regenguss am Freitag, zu dem sich alles dichtgedrängt in den Zelten versammelte, waren die beiden Haupttage schließlich echte Raritäten in diesem durchwachsenen Sommer: Die Sonne schien bei lauem Lüftchen in allerbester Manier, entsprechend war die gute Laune ein steter Gast auf dem weitläufigen Areal.

Chrysler Business Coupe 1946 Custom Car

Chrysler Business Coupé von 1946 als gecleantes und Top-gechoptes Custom Car in der US-Cars-Sonderschau

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Der Urahn aller Kabinenroller: L´Oeuf Electrique von 1942 https://www.oldtimerapp.com/?p=1367 https://www.oldtimerapp.com/?p=1367#respond Fri, 08 Jul 2016 16:50:38 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=1367 Der französische Designer und Künstler Paul Arzens (1903-1990) ist einer der bevorzugten Gestalter der französischen Staatsbahnen SNCF gewesen. Aber bereits vor dem Krieg hatte er sich einen eigenen Roadster gebaut, der für viel Aufsehen sorgte. Für „La Baleine“, den Wal, nahm er ein Buick-Chassis der späten 20er Jahre und baute 1938 eine Sieben-Meter-Karosse darauf. Hintergrund für diese enorme Größe war der Platz. In den Kofferraum passten auch ausladende Entwürfe und den Innenraum nutzte Arzens als Atelier…

Arzens La Baleine 1938

La Baleine, der „Wal“ von 1938 auf Buick-Fahrgestell.

Dass ihm dieses Auto für die Pariser Innenstadt dann vielleicht doch zu groß geworden ist, beweist sein spektakulärer Entwurf von 1942: „L´Oeuf Electrique“, das elektrische Ei. Fast schon der Bionik entlehnt präsentiert sich dieser Urvater aller Kabinenroller der 50er Jahre. Und die Rechnung ist ganz einfach. Kaum eine Form ist stabiler als die Kugel und nirgendwo bekommt man so viel Innenraum im Verhältnis zur Außenschale!

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Das Ei von hinten.

Paul Arzens wurde, so wird es erzählt, eines Tages damit in der Pariser Innenstadt von einem sehr interessierten Passanten angesprochen. Kein Geringerer als Ettore Bugatti persönlich war auf das Ei aufmerksam geworden. Dem Leichtbau-Pionier dürfte das Ding auch gefallen haben.

Paul Arzens bewegte das kleine Mobil zuerst mit Elektromotor und großem Blei-Akku, später setzte er einen kleinen Zweitakter ins Heck.

Beide Autos, la Baleine, den Wal und das Ei, hat der berühmte Designer Zeit seines Lebens bewegt! Sie stehen heute als Leihgabe im Nationalmuseum der Franzosen, in der Collection Schlumpf in Mülhausen.

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Heinkel Kabinen und deren Lizenzbauten von Trojan und Dundalk. Gebaut ab 1956, ganze 14 Jahre später.

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8. Schloss Bensberg Classics https://www.oldtimerapp.com/?p=1358 https://www.oldtimerapp.com/?p=1358#respond Sun, 03 Jul 2016 21:33:45 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=1358 An diesem ersten Wochenende im Juli feierten die Freunde besonderer Sammlerfahrzeuge die 8. Schloss Bensberg Classics hoch über der Rheinebene mit Blick auf Köln. Nach der Technischen Abnahme am Freitag freuten sich rund 80 Teilnehmer auf eine Rallye über die schönen Straßen des Bergischen Landes. Pause wurde in der Mittagszeit im Hof des barocken Wasserschlosses Ehreshoven bei Overath gemacht. Das Wetter war durchwachsen wie im April. Immer wieder schien die Sonne, aber auch immer wieder gab es teils ordentliche Regenschauer. Das alles tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch.  Viele Gäste fanden sich am Sonntag ein, um dem Concours d´Elegance im Schlosshof beizuwohnen. Dort gab es wirklich einige sehr seltene und exklusive Raritäten zu sehen.

Peugeot 402 Darl´Mat DSF 1938 Kopie

Unser Favorit: Peugeot 402 Darl´Mat von 1938

Uns gefiel ganz besonders ein Peugeot 402 mit Sonderkarosserie von Darl´Mat. Mehr Bilder gibt es bei uns auf Facebook:

https://www.facebook.com/427865330634863/photos/pcb.1056390021115721/1056388761115847/?type=3&theater

Bentley 3Litre 1924 4 1:2 1927

Bentley 3 Litre von 1923 mit 4 1/2 Litre – Vierzylinder, der noch vor 1930 im Bentley-Werk Cricklewood bei London nachgerüstet wurde. Mit solchen Autos gewann man die 24 Stunden von Le Mans. Auch dieser Open Tourer war im Bensberger Schlosshof zu sehen.

 

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Hotchkiss – Ein Amerikaner in Paris https://www.oldtimerapp.com/?p=1349 https://www.oldtimerapp.com/?p=1349#respond Mon, 20 Jun 2016 21:54:03 +0000 http://www.oldtimerapp.com/?p=1349 Die aktuelle Ausgabe der Austro Classic, der großen Fachzeitschrift aus Österreich, beschäftigt sich in einer umfangreichen Titelgeschichte mit dem französischen Automobilproduzenten Hotchkiss aus St. Denis bei Paris. Benjamin Berkley Hotchkiss (1826-1885) war ein Ingenieur aus den Vereinigten Staaten, der 1867 nach Frankreich ging, um dort eine Waffenfabrik zu eröffnen. Schnell avancierte das Unternehmen zu einem der großen Lieferanten für das französische Militär. Ab 1903 wurden auch Automobile produziert. Wichtige Erfindungen von maßgeblichem Einfluss wurden realisiert, wie die Kraftübertragung mittels Kardanwelle auf ein Differential an der Hinterachse, die an Blattfedern aufgehängt war. Dieser „Hotchkiss-Antrieb“ war richtungsweisend. Große Zeiten im Motorsport erlebte man in den 30er und späten 40er Jahren, als es gleich sechsmal gelang, mit einem Hotchkiss die Rallye Monte-Carlo zu gewinnen.

Hotchkiss Antheor Chapron 1952

Hotchkiss Antheor mit Karosserie von Chapron, 1952. Das Auto im Fundzustand wurde auf der Classic Expo in Salzburg 2015 gezeigt.

Bereits 1922 hatte man mit Henry Mann Ainsworth einen Engländer zum Geschäftsführer bestellt. Dieser wandte sich von Bestrebungen ab, ins Luxussegment vorzustoßen und setzte stattdessen auf eine schlichte Oberklasse. 1937 fusionierte Hotchkiss mit den Kleinwagenspezialisten von Amilcar, jedoch sollten vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges nur wenige Exemplare einer gemeinsamen Entwicklung produziert werden. Es war eine Konstruktion des Frontantriebs-Pioniers Jean-Albert Grégoire (1899-1992), der nach dem Krieg noch einmal eng mit Hotchkiss zusammenarbeiten sollte. Sein „Tracta“ war 1924 das erste Serienauto der Welt mit Frontantrieb. Der „Compound“, die Entwicklung für Amilcar, war ein Fronttriebler mit selbsttragender Alu-Karosserie. Nach dem Krieg avancierte eine ähnliche Konstruktion Grégoires zum Panhard Dyna X, der ebenfalls Automobilgeschichte schrieb.

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Hotchkiss-Grégoire Berline JAG von 1953 mit 2188ccm-Vierzylinder- Boxer und 80 PS.

Henry Mann Ainsworth ging bei Kriegsausbruch ins Exil nach England, wo er wichtige Kontakte zu Willys Overland knüpfen konnte. Später wurden deren Jeeps bei Hotchkiss für den europäischen Markt gebaut, eine überlebenswichtige Einnahmequelle. In den mageren Nachkriegsjahren wurde die Automobilproduktion in Frankreich stark reglementiert. Hotchkiss durfte keine Vierzylinder, sondern nur die großen Dreieinhalbliter-Sechszylinder wieder bauen, mit denen man nur schwer in Konkurrenz zum günstigen Citroen 15 CV Traction Avant aus der Großserie treten konnte. 1949 erwarb Hotchkiss daher die Rechte am „Grégoire R“ einem Fronttriebler mit Zweiliter-Vierzylinder-Boxer. Das Auto mit seiner recht eigenwilligen Form und sehr betonter Nase floppte mit lediglich 248 Exemplaren.

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In Jahren des Aufbaus triumphierte schließlich die Großserie und die letzten großen Namen der exklusiven Klassen verschwanden nach und nach. Delahaye wurde 1954 von Hotchkiss gekauft, Talbot-Lago starb 1959, Bugatti 1963. Hotchkiss überlebte durch die Jeep-Fabrikation, konnte 1954 aber nur noch fünf eigene Autos ausliefern. Endlich kam es zum Aufkauf durch den Hausgeräte-Hersteller Brandt, und unter dem Label Hotchkiss-Brandt wurden bis 1966 in Stains bei Paris noch über 27.000 Jeeps produziert, dazu ein paar LKW und Busse. 1971 schließlich kam das Ende.

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Die aktuelle Ausgabe der Austro Classic. Im Magazin auch eine große Historie zu 70 Jahren Vespa! 

 

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Ein Interview mit Monsieur Daniel Lapp zum Bugatti Royale Roadster https://www.oldtimerapp.com/?p=1168 https://www.oldtimerapp.com/?p=1168#respond Sat, 26 Mar 2016 01:46:43 +0000 http://oldtimerapp.com/?p=1168

Sieben Bugatti Royale hat es gegeben und sie gehören zu den großen Legenden der Automobilgeschichte. Ettore Bugatti (1881-1947) hatte die gigantischen Luxuswagen kurz vor der Weltwirtschaftskrise vorgestellt, die von seinem Sohn Jean (1909-1939) entwickelt worden waren. Lediglich drei ließen sich auch verkaufen, denn der Achtzylinder mit 12,7 Litern und 300 PS war einfach unglaublich kostspielig.

Bugatti esders seite

Der Achtzylinder mit 12,7 Litern wiegt rund 450 kg. Der stilistische Einfluss des Art Deco zeichnet alle Motoren von Bugatti aus. „Es sind Skulpturen“, wie es Daniel Lapp nennt.

Inzwischen sind einige Royale auch nachgebaut worden. Zu diesen Recréationen gehört der atemberaubende Roadster Esders, der einst an den schwerreichen Textilindustriellen Armand Esders ausgeliefert worden war.

Ettore 1924 Kopie

Ettore Bugatti war einer der einflussreichsten Automobilkonstrukteure aller Zeiten.

Das originale Fahrgestell wurde schließlich auf Wunsch eines späteren Besitzers mit einer gepanzerten Karosserie versehen. Dieses Coupé de Ville mit Aufbau des Carossiers Henry Binder steht heute im Zeithaus der AUTOSTADT in Wolfsburg. Und wie es sich für ein solch legendäres Automobil gehört, gibt es natürlich auch eine geheimnisvolle Verschwörungsgeschichte, denn gerne wurde auch behauptet, dass der Roadster Esders in einem Pariser Nebentunnel der Metro zu Kriegsbeginn 1940 eingemauert worden sei, und dass man ihn bis heute nicht wiedergefunden hätte…

Elephant

Der „tanzende Elefant“ auf dem Royale ist die einzige Kühlerfigur, die es ab Werk auf einem Bugatti gegeben hat. Der Entwurf stammt von Ettores Bruder Rembrandt Bugatti. Der ebenso sensible wie begabte Bildhauer nahm sich 1916, im Ersten Weltkrieg, das Leben.

Allerdings sind alle Fahrgestellnummern der Royales bekannt. Der Roadster Esders hatte die 41-111, just jene, die nun in Wolfsburg steht.

Übrigens hat der Prototyp von 1926 eine ähnlich komplizierte Geschichte. Insgesamt viermal hatte sein Chassis 41-100 eine neue Karosse erhalten. Mit einem Coach-Aufbau, also einer zweitürigen Limousine, war Ettore Bugatti persönlich verunglückt. Der preisgekrönte Aufbau von Weymann musste danach weichen, das Chassis wurde gekürzt und erhielt jenes spektakuläre Haus, das bis heute im Nationalen Automobilmuseum in Mulhouse, der Schlumpf-Collection, für Aufsehen sorgt: Das Coupé de Patron, besser bekannt als Coupé Napoléon, mit geschlossener Kabine hinter offenem Fahrersitz, geschaffen im Molsheimer Bugatti-Werk und von Jean Bugatti persönlich gezeichnet.

Esders Volant

Armand Esders, der Auftraggeber von 1932, war ein Enthusiast für Sportboote. Sein Roadster sollte Ähnlichkeiten dazu haben. Wie man sieht, leistete Jean Bugatti dazu ganze Arbeit.

In dieser Sammlung stehen auch zwei weitere Royale. Ein anderes Original, das Cabriolet mit Karosserie von Weinbrenner, steht heute in der Ford-Sammlung in Dearborn, USA. Nach der Emigration des jüdischen Arztes Dr. Fuchs, der es neu gekauft hatte, war der Wagen über Fernost in die Vereinigten Staaten gelangt und hatte schließlich mit kapitalem Frostschaden auf einem Schrottplatz gestanden, wo er von einem Kenner glücklicherweise später aufgefunden worden war! Der dritte je verkaufte Royale ging 1933 nach England und bekam eine Karosse von Park Ward.

Daniel Lapp

Monsieur Daniel Lapp, Président der Enthousiastes Bugatti Alsace, gab uns in Stuttgart ein großes Interview zur automobilen Legende aus Molsheim.

 

Daniel Lapp, Restaurator und Président der Enthousiastes Bugatti Alsace, hatte nun den neu erstandenen Roadster Esders mit zur Retro Classics in Stuttgart gebracht. Wir von der Oldtimer-Youngtimer-App hatten die große Freude, mit diesem freundlichen Grandseigneur und Kenner ein langes Gespräch führen zu dürfen, in dem es sehr viel über Bugatti zu erfahren gibt, wie es nicht an jeder Ecke nachzulesen ist…

Das Interview erschien im Kanal der Oldtimerexperten der GTÜ und läuft als Mehrteiler auch auf www.Radio-Oldtimer.de

Hier geht’s zum Interview:

https://www.gtue-oldtimerservice.de/startseite/news/1701/detail/aktuelles/

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