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Das war die Stunde des Kirchenmalers Willi Seibel. Er wusste um die Schätze seiner Heimatstadt und ging den Amerikanern als Parlamentär entgegen. Der erfolgreiche Rennfahrer der frühen 30er Jahre war sprachgewandt genug, um die GI´s zu einem riskanten Deal zu bewegen: Er würde mit weißer Fahne wie eine Schießbudenfigur vorangehen, um so den Beschuss auf die vorrückenden Amerikaner zu verhindern. Der wagemutige Plan gelang, bis nach Limburg wanderte Willi Seibel ohne jede Deckung den Panzern voran. Seine Heimatstadt Diez blieb auf diese Weise verschont. Und wohl auch das Fleckchen Erde, wo er in mehreren Kisten die Einzelteile seines Bugatti Type 37A Kompressor-Rennwagens von 1928 vergraben hatte…
Aber zurück in bessere Zeiten. Die eine Quelle sagt, Seibel wäre Malermeister gewesen. Die andere berichtet von Studien an der Kunstakademie in Düsseldorf. Sicher jedenfalls scheint, dass Willi Seibel an der Restaurierung des Doms von Limburg und des Schlosses der Grafen von Nassau in Diez beteiligt war. Unstrittig hingegen ist seine Vita als Rennfahrer. 1925 fuhr er die ersten Bergrennen auf einem Bugatti Type 22 „Brescia“. 1926 kaufte er einen Bugatti Type 37, den 1500cccm-Vierzylinder, der international sehr erfolgreich unterwegs war. 1928 verunglückte Seibel mit diesem Auto auf dem neuen Nürburgring bei der Antoniusbuche auf der Döttinger Höhe. Der Wagen fing Feuer, und auch Willi Seibel zog sich wohl einige Verbrennungen zu. Nach der Genesung fuhr er zu Bugatti nach Molsheim im Elsass. Dort bekam er wohl einen neuen Type 37A, in den jedoch, vermutlich aus Sorge vor Komplikationen mit dem Zoll, die alte Fahrgestellnummer eingeschlagen wurde.
Sein größter Erfolg war das Eifelrennen auf der Südschleife des Nürburgrings im Sommer 1931. Mit seinem 1500er Leichtbau-Roadster erreichte er einen sensationellen vierten Platz in der Gesamtwertung! Vor ihm lediglich drei Boliden wie von einem anderen Stern: Erster wurde Rudolf Caracciola auf einem Kompressor-Mercedes SSKL mit über sieben Litern Hubraum, Zweiter war Heinrich-Joachim von Morgen auf Bugatti Achtzylinder Type 35B und Dritter Manfred von Brauchitsch, ebenfalls auf Mercedes SSKL. H.-J. von Morgen sollte übrigens bereits 1932 auf der Nürburgring-Nordschleife in der Hatzenbach mit seinem Bugatti tödlich verunglücken.
Willi Seibel, geboren 1896, lebte hochgeachtet bis 1977 in Diez. Er war Mitbegründer des Bugatti-Clubs in Deutschland und hielt seinen Type 37A immer fahrbereit. Nun tauchte das Auto mit seiner ganzen Geschichte nach fast 90 Jahren in Familienbesitz auf der Techno Classica in Essen auf. Dieser Solitär steht erstmals zum Verkauf. Mit allen Dokumenten, Pokalen und Fotoalben dürfte er einer der spektakulären Deals der Saison 2017 werden. Nur: muss man so etwas wirklich verkaufen? Was für eine einmalige Geschichte.
]]>Vorangestellt wurde am Freitag eine neue Attraktion, denn beim „Trackday“ wurden rund 100 spannende Fahrzeuge auf die legendäre Nordschleife gelassen, die über 20 Kilometer lange Traditionsstrecke von 1927 rund um die Nürburg, mit der diese Rennstrecke zu Weltruhm gelangt ist als schönste aber auch mit gefährlichste Strecke überhaupt. Ehrwürdig wie die Nordschleife ist auch das ebenso alte historische Fahrerlager, in dem man viele Vorkriegsklassiker hautnah erleben konnte, darunter eine Phalanx an Mercedes-Kompressor-Rennwagen aus den 20ern.
Porsche feierte in diesem Jahr mit einem großen Korso von 924, 928, 944 und 968 den vierzigsten Geburtstag der Transaxle-Modelle, also jener Fahrzeuge, die mit Frontmotor, aber Getriebe an der Hinterachse, eine besonders ausgewogene Gewichtsverteilung haben. Zudem präsentierten Opel, Skoda und Jaguar einen breiten Fuhrpark an klassischen Fahrzeugen aus ihrer Vergangenheit. Dazu gingen die Boliden der Deutschen Rennsportmeisterschaft an den Start, außerdem Rennwagen und Grand Prix Cars bis 1960, dazu Formel 3 und Kleinserien-GT bis 1965: für jeden Motorsport-Fan war da etwas dabei.
Gleich drei echte FIA-Rennserien gingen dann auch an den Start. Die Masters der historischen Formel 1, die Lurani-Trophy für die Formel-Junior und einer der großen Publikumslieblinge, der Lauf der Sportwagen von 1962 bis 1974, unter deren Rädern nun wahrlich die Eifel erbebte.
Dementsprechend ein Motto unter allen Beteiligten: Früher war nicht alles besser, aber alles anders. Und natürlich wilder, lauter, ungestümer, riskanter und alles andere noch, was einst die ursprüngliche Faszination des Rennsports ausgemacht hat. Hat man dann jedoch die Möglichkeit, in den Boxen auch einmal die Rennwagen mit abgenommenen Karosserien zu sehen, dann begegnen einem genietete Tanks aus Aluminium, starre Lenksäulen und filigrane Rohrgestelle mit Fahrersitz, die an Gefährlichkeit kaum zu überbieten waren. Auch das wird beim AvD-Oldtimer-Grand-Prix deutlich: Sicherheit ist eine Errungenschaft unserer Gegenwart, die wir freilich mit dem Verlust des alten Nervenkitzels bezahlt haben. Die echten Benzingesichter vor Ort braucht man dabei nicht zu fragen, was ihnen nun besser gefällt…
Rund um die großen Tribünen trafen sich natürlich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Markenclubs, und entsprechend bunt war der Verkehr zwischen den Parkplätzen. Dort sitzt dann so mancher Fan mit dem Campingstuhl am Straßenrand, denn selbst diese Zufallsparade sucht alljährlich ihresgleichen. Text/Fotos: Achim Gandras, Oldtimer-App.com
]]>English text below:
Der 43. A.v.D.-Oldtimer-Grand-Prix war eine durchweg gut besuchte Veranstaltung. Das Programm hatte wieder viele interessante Fahrzeuge zu bieten, und es gelingt den Ausrichtern doch immer wieder, auch Sportwagen auf die Strecke zu schicken, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Drei Sonderschauen waren dabei besonders reizvoll: Jaguar feierte seinen 80. Geburtstag mit allen Meilensteinen der legendären Marke aus Coventry. Das Magazin Motor Klassik hatte eine ganze Palette an hochkarätigen Rallye-Fahrzeugen aufgefahren, wobei man auch unrestaurierte Autos zu sehen bekam, die nach ihrem Einsatz in Afrika verblieben und dort 30 Jahre lang herunter geritten wurden. Außerdem bot Opel einen Querschnitt seiner Wettbewerbsfahrzeuge, wobei der 40. Jahrestag der ersten Rallye-Weltmeisterschaft gefeiert wurde. Über die zahlreichen Rennserien wollen wir hier nicht berichten, das wäre zu umfangreich. Wer es genau wissen will, der sieht beim A.v.D. nach: https://www.avd.de/ogpracing/index.shtml
The 43rd A.v.D.-Oldtimer-Grand-Prix was a consistently well-attended event. The program had to offer a lot of interesting cars again, and succeeds the organizers yet again, to send some sports car on the track that you do not get to see every day. Three special shows were particularly appealing: Jaguar celebrated his 80th birthday with all the milestones of the legendary brand from Coventry. The magazine „Motor Klassik“ had ascended a whole range of top-class rally cars, and you got to see also unrestored cars that remained after their use in Africa, where in 30 years they were ridden down. In addition, Opel offered a cross-section of its competition vehicles, whith the 40th anniversary of the first World Rally Championship was celebrated. We here want not report about the numerous racing series, that would be too extensive. Who wants to know exactly, sees the A.v.D.-homepage: https://www.avd.de/ogpracing/index.shtml
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