Du liebe Güte, wir haben tatsächlich mit unserer Oldtimer-Youngtimer-App-Seite auf Facebook die 3000er-Marke geknackt! Unglaublich. Wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen und Euch dafür bedanken!
Und nun haben wir natürlich überlegt, mit welch passendem Modell wir hier die Raketen steigen lassen können. Der richtige Knaller steht im Mercedes-Museum in Stuttgart. Das legendäre „Uhlenhaut-Coupé“, der 1955er 300 SLR mit Flügeltüren, der nie im Rennsport zum Einsatz kommen sollte.
Mercedes war 1955 in den schwersten Unfall der Rennsportgeschichte verwickelt, als Pierre Levegh am 11. Juni bei den 24 Stunden von Le Mans mit seinem Silberpfeil durch Mike Hawthorn von der Strecke gedrängt wurde und in einem Feuerball mitten in den Tribünen einschlug. 83 Menschen kamen mit Levegh ums Leben. Mercedes zog sich daraufhin noch während des Rennens komplett vom Rennsport zurück, mit einer Runde Vorsprung in Führung liegend. Hawthorn auf Jaguar wurde der traurige Gewinner.
Nun stand er also in nur zwei Ausgaben in Stuttgart herum, der Reihenachtzylinder-Flügeltürer mit drei Litern Hubraum und 266 PS, gut für 290 Stundenkilometer. Rudolf Uhlenhaut, der Entwickler und Leiter der Rennsportabteilung, ließ kurzerhand ein Nummernschild dranschrauben und nutze den ungedämpften Rennwagen als Firmenauto. Die Kaltstarts inmitten der Stuttgarter Siedlung sind legendär, wenn der Rennmotor durch seine beiden kurzen Trompeten der Nachbarschaft um halb sieben bei klirrenden Fensterscheiben einen infernalisch guten Morgen wünschte…
Uhlenhaut (1906-1989) war auch ein begabter Fahrer. Als sich der fünffache Weltmeister Fangio einmal über die lausige Abstimmung seines Silberpfeils beschwerte, schwang sich der Entwickler selbst hinters Volant und fuhr die Nürburgring-Nordschleife drei Sekunden schneller als der Champion aus Argentinien… Er solle halt noch ein wenig üben, so ist Uhlenhauts knapper Kommentar dazu überliefert.