Das Wetter ist durchwachsen, wie man es aus dem grünen Mittelgebirge des Sauerlandes kennt. Hier, in Südwestfalen, dem Land der Automobilzulieferer, trifft sich zu Pfingsten der Club der MG-Freunde im Romantikhotel-Platte im schönen Repetal.
Viele MGB, MGC und MGA, sowie einige Magnette-Limousinen sind dabei, dazu eine Handvoll Vorkriegsfahrzeuge. Uns interessiert ein besonderes Auto, das einst einen katastrophalen Ruf genoss. Es ist der MGA Twin Cam Roadster. Ein Auto von 1959, das einst für ambitionierte Sportfahrer in den USA ausgeliefert wurde. Ein 1600er Vierzylinder mit doppelt obenliegenden Nockenwellen. Drehfreudig und mit damals ordentlichen 108 PS auf dem Prüfstand. Allerdings ging er erst jenseits der 6000 Umdrehungen in den roten Bereich, und so wurde er auch gefahren. Die nur dreifach gelagerte Kurbelwelle keilte schnell aus, außerdem wurde der mechanische Kettenspanner, erreichbar im Ölstutzen, oft vernachlässigt, und schon ging die delikate Fuhre zu Bruch. MG relativierte das Desaster durch Umbau auf den Normalmotor, nach nur 2111 Twin Cam war außerdem Schluss, in Sorge um den guten Ruf der Marke.
Manfred Jaeger aus Dillingen an der Saar hat als Maschinenbau-Ingenieur den delikaten Doppelnocker optimiert und fährt ihn nun nach technischer Verbesserung ohne Probleme mit spektakulärer Leistung für ein Auto von 1959. Dabei geht er gern alle Wege der modernen Technik. Der schlechte Ruf des anfälligen Originals ist sein Problem daher nicht mehr.
Der MGA Twin Cam in grau präsentiert sich noch über Pfingsten am Romantikhotel Platte in 57439 Attendorn-Niederhelden.