Noch bis Sonntag, 9. Oktober, werden wieder über Hunderttausend Motorrad-Fans die Intermot-Motorradmesse in Köln erleben. Wir haben am Mittwoch eine Runde gedreht und natürlich den Fokus auf die Klassiker und Oldtimer gelegt.
Aber was fällt einem so auf, wenn man das ganze Jahr auf allen großen Messen der Oldtimerei unterwegs ist? Retro ist Kult! Wir haben unglaublich viele Zweiräder gesehen, die sich ganz klar am Styling der 50er und 60er Jahre orientieren, aber selbst die 20er werde mit Flachbau und offenem Rahmen samt Stecktank zelebriert.
Was uns auch auffiel: Gerade Kawasaki hatte mit dem 650er-Twin vor einigen Jahren den Retro-Boom mit ausgelöst – heuer ist am Stand der Giftgrünen nur noch Ultramodernes zu sehen. Wie das Titelbild mit netter junger Dame zeigt, ist eine aggressive Optik angesagt, die uns nicht einmal mehr als der Funktion folgend erscheint – Unser Ding ist das nicht unbedingt.
Ebenfalls als Abkehr von der Tradition sehen wir die Modellentwicklung bei Ducati. Bis auf einige irrwitzige Rennmaschinen erkennt man die Modellpalette nicht wieder. Freilich ist das unser subjektives Urlteil, aber klassische Ducati sind für uns eben die federleichten und glasklar gezeichneten V2 mit Desmodromik…
Inzwischen prägen auch viel E-Bikes das Angebot, was wir sehr spannend finden. Generell aber sehen wir den Trend auch zu den klassischen Entwürfen, die allerdings auch rotzfrech in Fernost kopiert werden. Andere Namen wurden aufgekauft. Und wie wir es bei Borgward erleben, sind nun auch Horex und Kreidler wieder da. Große Namen, mit denen man sich da schmückt. Bleibt abzuwarten, wohin die Reise geht.
Die Intermot im Köln-Deutzer Messezentrum ist noch bis Sonntag geöffnet. Motorradfans kommen da eigentlich kaum dran vorbei.