Der schwere Austin FX 4 war ein Hingucker, angesichts der vielen teuren Reparaturen, die folgten, aber kein Schnäppchen. Doch die englische Auto-Ikone lenkte den jungen Juristen auf ein Fachgebiet, das damals noch kaum jemand besetzte. Götz Knoop wurde Fachanwalt für Verkehrsrecht und spezialisierte sich auf das Thema Oldtimer-Recht. Heute ist der 51-Jährige einer der ganz wenigen Experten auf diesem Feld. Viel Arbeit bescheren ihm vor allem günstige Kurzbewertungen, die zum Gegenstand von Oldtimer-Käufen gemacht werden. „Kurzbewertungen sind oft das Papier nicht wert“, sagt Götz Knoop (www.knoop.de). Denn der wahre Zustand des Fahrzeugs sei in vielen Fällen schlechter als bescheinigt. Der Rat des Experten: Wer von Oldtimern keine Ahnung hat, aber gern einen haben möchte, sollte sich beim Kauf einen Experten mitbringen, der einen nüchternen Blick auf das Material wirft. Wahlweise sollte der Käufer ein langes Gutachten in Auftrag geben, das zwar 500 bis 600 Euro kostet, aber viel ausführlicher ist als ein kurzes. „Das ist im Zweifel sehr sinnvoll investiertes Geld“, so Götz Knoop. Obwohl auch er besser in ein solches Gutachten investiert hätte: Den Kauf seines alten Taxis bereut der Anwalt aus Lippstadt nicht. Das gilt auch für die sieben weiteren Oldtimer, drei Motorräder und drei Trecker, die er mittlerweile besitzt.
Deshalb habe ich ihn:
Das London-Taxi habe ich mir in den letzten Tagen meines Studenten-Daseins zugelegt. Ich war Promotionsstudent an der Universität Saarbrücken und fand es eine coole Sache, mit einem solch außergewöhnlichen Fahrzeug durch die Gegend zu kurven. Niemand sonst fuhr solch ein Auto. Im Sommer 2000 habe ich mir das Taxi zugelegt, es war nicht restauriert, aber fahrfähig. Nach zwei bis drei Jahren ging aber eins nach dem anderen kaputt, als erstes der Motor, der einen Lagerschaden hatte und revidiert werden musste. Dann hat das Getriebe die Grätsche gemacht, das wurde auch revidiert. Schließlich habe ich an der Tür Rostblasen entdeckt. Bei der Gelegenheit bin ich zu einem Karosseriebau-Spezialisten gegangen, der schweißen konnte und habe ihn gefragt, was die Reparatur kosten würde. Als er eine Größenordnung von 10 000 bis 15 000 Euro nannte, habe mir die Frage gestellt: Schmeißt du das ganze Geld, das du reingesteckt hast, zusammen mit dem Auto weg oder trittst du die Flucht nach vorne an und machst das Auto fertig? Ich habe mich dann für Letzteres entschieden. Durch die Arbeiten an dem Auto habe ich mich erstmals mit Oldtimerrecht auseinandergesetzt. Mir fiel auf, dass kein einziger Kollege in Deutschland schwerpunktmäßig das Thema Oldtimer und Recht bearbeitete. Ein halbes Jahr habe ich die Idee vor mir hergeschoben, bis ich entschied, es zu probieren. Heute mache ich meinen Umsatz überwiegend im Oldtimer-Bereich.
Schnell fahren kann der Austin FX 4 D nicht, Berge kann er auch nicht. Der Wagen wiegt immerhin 1,8 Tonnen und hat nur einen Vierzylinder-Diesel-Motor mit 65 PS. Er beschleunigt nicht, er nimmt Fahrt auf – aber es ist ein Erlebnis.
Das kann er:
Beim Vorgänger-Fahrzeug FX 3 befand sich an der Beifahrerseite keine Tür, damit der Chauffeur das Gepäck schneller verstauen konnte. Mein FX 4 hat eine Tür, aber ursprünglich keinen Beifahrersitz, um Platz für das Gepäck zu haben. Aber ich habe dort mittlerweile einen Klappsitz eingebaut. Insgesamt passen nun sieben Leute in das Auto – zwei vorn und fünf hinten. Das bedeutet eine Menge Spaß bei touristischen Rallyes. Erstaunlich ist auch der extrem kleine Wendekreis. Im Pflichtenheft für diesen Typ stand, dass der Wagen in nur einem Zug gewendet werden können muss. Das London-Taxi ist eins der wenigen Fahrzeuge, die speziell für den Einsatz als Taxi konstruiert worden sind. Deshalb ist das London-Taxi auch hoch genug für Fahrgäste mit Hut.
Das London-Taxi (Austin FX 4 D) hat Platz für insgesamt sieben Leute – zwei vorn und fünf hinten. Das bedeutet eine Menge Spaß bei touristischen Rallyes.
Das kann er nicht:
Schnell fahren kann er nicht, Berge kann er auch nicht. Der Wagen wiegt 1,8 Tonnen und hat nur einen Vierzylinder-Diesel-Motor mit 65 PS. Er beschleunigt nicht, er nimmt Fahrt auf. Bei 100 Stundenkilometern ist allerdings Schluss. Das Auto ist eben für die Stadt gebaut worden, nicht für Über-Land-Fahrten. Es ist schon etwas dran an dem Spruch der Mercedes-Diesel-Fahrer: „Lieber sterben als Schwung verlieren“. Und der Diesel macht relativ viel Krach im Innenraum, zurückhaltend ist er jedenfalls nicht.