Es ist der Dienstag nach Palmsonntag 1945. An diesem 27. März vor dem letzten Kriegs-Ostern rollen in langen Kolonnen die amerikanischen Sherman-Panzer an die Lahn. Die gefürchtete 6. SS-Gebirgsjäger-Division „Nord“ bereitet bei Diez in der Nähe von Limburg und Wiesbaden den Widerstand vor. Aber die Truppe ist längst geschwächt, aufgerieben in schweren Kämpfen auf den Höhen des Hunsrücks und im Tal der Mosel. Unaufhaltsam zieht sich „The Ruhr Pocket“, der Ruhrkessel von Emmerich im Norden und Remagen im Süden zu. Eine Woche zuvor hatte Hitler seinen ruchlosen „Nero-Befehl“ herausgegeben. Kein Meter Bodens durfte lebendig geräumt werden, alle Infrastruktur sollte vor dem Einmarsch der Alliierten zerstört werden. Der Wahnsinn war komplett. Und so sollte auch die altehrwürdige Residenzstadt Diez an der Lahn nach Plan der SS zum verwüsteten Schlachtfeld werden.
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11. Classic Days rund um Schloss Dyck im Rheinland
Am ersten Wochenende im August gingen die Classic Days auf Schloss Dyck im Rheinland bei Neuss in die mittlerweile 11. Runde. Das Festival, der wohl rasanteste Schlosspark in Deutschland, wurde von großen Besucherströmen aufgesucht, die laut Veranstalter an die 7000 Oldtimer zu sehen bekamen! Dahinter verbirgt sich nicht nur die offizielle Party am Schloss mit angemeldeten Fahrzeugen samt vergebener Startnummer, sondern auch ein schier unübersichtliches Heer an Sammlerstücken in den angrenzenden Schilf-Feldern, die zum Außenbereich des Schlossparks gehören: Hier treffen sich inzwischen traditionell die Markenclubs, und alljährlich werden es mehr.
Der Urahn aller Kabinenroller: L´Oeuf Electrique von 1942
Der französische Designer und Künstler Paul Arzens (1903-1990) ist einer der bevorzugten Gestalter der französischen Staatsbahnen SNCF gewesen. Aber bereits vor dem Krieg hatte er sich einen eigenen Roadster gebaut, der für viel Aufsehen sorgte. Für „La Baleine“, den Wal, nahm er ein Buick-Chassis der späten 20er Jahre und baute 1938 eine Sieben-Meter-Karosse darauf. Hintergrund für diese enorme Größe war der Platz. In den Kofferraum passten auch ausladende Entwürfe und den Innenraum nutzte Arzens als Atelier…
8. Schloss Bensberg Classics
An diesem ersten Wochenende im Juli feierten die Freunde besonderer Sammlerfahrzeuge die 8. Schloss Bensberg Classics hoch über der Rheinebene mit Blick auf Köln. Nach der Technischen Abnahme am Freitag freuten sich rund 80 Teilnehmer auf eine Rallye über die schönen Straßen des Bergischen Landes. Pause wurde in der Mittagszeit im Hof des barocken Wasserschlosses Ehreshoven bei Overath gemacht. Das Wetter war durchwachsen wie im April. Immer wieder schien die Sonne, aber auch immer wieder gab es teils ordentliche Regenschauer. Das alles tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Viele Gäste fanden sich am Sonntag ein, um dem Concours d´Elegance im Schlosshof beizuwohnen. Dort gab es wirklich einige sehr seltene und exklusive Raritäten zu sehen.
Hotchkiss – Ein Amerikaner in Paris
Die aktuelle Ausgabe der Austro Classic, der großen Fachzeitschrift aus Österreich, beschäftigt sich in einer umfangreichen Titelgeschichte mit dem französischen Automobilproduzenten Hotchkiss aus St. Denis bei Paris. Benjamin Berkley Hotchkiss (1826-1885) war ein Ingenieur aus den Vereinigten Staaten, der 1867 nach Frankreich ging, um dort eine Waffenfabrik zu eröffnen. Schnell avancierte das Unternehmen zu einem der großen Lieferanten für das französische Militär. Ab 1903 wurden auch Automobile produziert. Wichtige Erfindungen von maßgeblichem Einfluss wurden realisiert, wie die Kraftübertragung mittels Kardanwelle auf ein Differential an der Hinterachse, die an Blattfedern aufgehängt war. Dieser „Hotchkiss-Antrieb“ war richtungsweisend. Große Zeiten im Motorsport erlebte man in den 30er und späten 40er Jahren, als es gleich sechsmal gelang, mit einem Hotchkiss die Rallye Monte-Carlo zu gewinnen.
Ein Interview mit Monsieur Daniel Lapp zum Bugatti Royale Roadster
Sieben Bugatti Royale hat es gegeben und sie gehören zu den großen Legenden der Automobilgeschichte. Ettore Bugatti (1881-1947) hatte die gigantischen Luxuswagen kurz vor der Weltwirtschaftskrise vorgestellt, die von seinem Sohn Jean (1909-1939) entwickelt worden waren. Lediglich drei ließen sich auch verkaufen, denn der Achtzylinder mit 12,7 Litern und 300 PS war einfach unglaublich kostspielig.