2020 prangte morgens in bedeutenden Zahlen auf dem Bildschirm des Handys. Ein neues Jahrzehnt und in den Tagen vor Silvester vernahm man den Ruf der goldenen 1920er Jahre in Erwartung auf das, was das Erbe der Dekade vor 100 Jahren vielleicht versprechen mag.
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Ein Weltrekord von 1951…
Ein Silberfloh wie aus einer anderen Welt, so erscheint uns heute die Victoria-Weltrekordmaschine von 1951. Die Nürnberger Firma hatte bereits 1948 den Bau von Fahrradhilfsmotoren wieder aufgenommen.
Mopedwoche in der O-Y-App: NSU Quickly
NSU hatte die Zeichen der Zeit direkt erkannt und präsentierte zur IFMA 1953 sogleich ein neues Modell vom frisch erfundenen Typus „Moped“. Der Begriff war im Wettbewerb des ILO-Motorenwerkes in Pinneberg entstanden, um das sperrige „Fahrrad mit Hilfsmotor“ loszuwerden. Es war ein harter Konkurrenzkampf. Die Vorkriegsmodelle, meist mit dem 98ccm Sachs-Motor mit 2,25 PS, waren technisch überholt. Längst konnte man vergleichbare Leistungen mit 50ccm erreichen. Um gegen die etablierten Motorrad-Hersteller anstehen zu können, wurde 1953 die „Moped“-Klasse eingeführt, in der auch Fahrradhersteller ihr Glück suchen konnten. Der Boom glich einem Goldrausch, hunderte von Firmen stürzten sich auf den Bereich und bauten eigene Modelle unter Verwendung von Zulieferteilen. Schon zwei Jahre später waren rund 80 Prozent der neuen Hersteller wieder vom Markt verschwunden. Das lag an den Großen, die wie beim VW Käfer unter den Automobilen, durch Großserie die Preise drückten und keinen Raum mehr für die Kleinen ließen. Die NSU Quickly gehört ganz prominent in diesen Reigen der „Killer“. Ausgereift und leicht, billig und zuverlässig, mit einem großen Service-Netz. Ab 1953 wurde sie sofort zum Erfolg. Weiter Modelle schlossen sich an, wie die elegante Quickly L, wie „Luxus“, die vor allem weibliche Interessenten ansprechen wollte. Von allen Ausführungen wurden rund 1,5 Millionen Exemplare gebaut – ein Phänomen der frühen Massenmotorisierung. So suchte der legendäre NSU-Werbestratege Arthur Westrup sogar offiziell nach dem „letzten Fußgänger“, um auch ihm eine Quickly zu verpassen!
Heute mal ein schönes Moped!
Nach all den großen Terminen freuen wir uns hier einmal über ein tolles Moped, das uns unser O-Y-App-Spezi Alexander S. geschickt hat. Vielen Dank dafür! Die vollkommen ausgereifte Zündapp Super Combinette, intern Typ 429, die von 1959 bis 1963 im Programm war. Das Moped, hier in Derby-Rot und Alabaster-Grau, kostete 1959 genau 1959 D-Mark. Die Combinette-Serie war 1957 auf den Markt gekommen und hatte mit ihrer Qualität in Großserie den kleinen Anbietern ein dauerhaftes Überleben praktisch unmöglich gemacht. Gemeinsam mit NSU, Kreidler, der Zweirad-Union und Hercules teilte man sich schon bald den Großteil des deutschen Marktes. Die Mopeds waren übrigens 1953 auf der Internationalen Fahrrad- und Motorrad-Ausstellung IFMA in Frankfurt als eigene Gattung vorgestellt worden. 50 ccm, maximal 33 Kilo Leergewicht und Räder von 23 Zoll. Diese Eckdaten waren kaum umzusetzen und Kreidler brach einfach die Vorgaben mit einem Modell, das sich nicht an die Gesetze hielt. So entstand das Kleinkraftrad mit Zulassungspflicht. Mit der hier gezeigten Zündapp Super Combinette sehen wir ein Modell vom Scheidepunkt. In dieser Zeit wurde die Entwicklung geteilt, in Mopeds mit Pedalen und Mokicks mit Fußrasten und Kickstarter. Hier sieht man deutlich die Angleichung an das größere Motorrad, um Käufer zu finden. Bald schon sollte bei den 50ccm-Kleinkrafträdern mit großem Nummernschild das große Wettrüsten beginnen; mit Zündapp Falconette, später KS 50, mit Hercules K50, Puch Jet und endlich einem Ding wie der Kreidler Florett RS, Objekt der Begierde einer ganzen Generation. Am 1. April 1980 wurde mit dem Führerschein „1b“ eine neue Klasse eingeführt: 80ccm und 80 km/h. Die Kleinkrafträder mit 50 ccm und unlimitierter Endgeschwindigkeit durften nur noch ab 18 mit dem Motorradführerschein gefahren werden. Das Ende einer Aera.
Die Linie, die um die Welt ging
Mit dem Corvair schuf Chevrolet 1959 eine direkte Antwort auf die immer erfolgreicheren Importwagen in den Vereinigten Staaten, allen voran der VW Käfer. Was die Amerikaner unter einem Kleinwagen verstanden, orientierte sich tatsächlich ein wenig an dem Krabbler aus Wolfsburg. Das klassische amerikanische Automobil verfügte über einen wassergekühlten Frontmotor mit sechs oder acht Zylindern. Der Corvair besaß einen luftgekühlten Sechszylinder-Boxer im Heck. Das Foto dieses schönen Klassikers schickte uns Rens Jan N. Für die Datenbank in unserer www.oldtimer-youngtimer-app.com, herzlichen Dank dafür.